LEIPZIG. Im Falle der als vermißt gemeldeten Sophia L. gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Leipzig am Dienstag mitteilten, sei ein dringend tatverdächtiger Mann festgenommen worden. Die 28jährige wollte laut ihrem Bruder am vergangenen Donnerstag von ihrem Studienort Leipzig ins oberpfälzische Amberg trampen, wo ihre Familie lebt. Zunächst war sie der Polizei zufolge mit der S-Bahn nach Schkeuditz bei Leipzig gefahren, wo sie gegen 18 Uhr das letzte Mal gesehen wurde. Sie habe dort mit mehreren Personen gesprochen und sei dann in einen Lkw gestiegen. Zwanzig Minuten später fuhren die beiden demnach los.
Lkw nahe Nürnberg gefunden
Der Bruder teilte mit, Sophia habe um 19.45 Uhr eine unverfängliche SMS an mehrere Bekannte gesendet. Wegen der Fahrzeit ging er davon aus, daß sie zu dem Zeitpunkt in der Nähe des Hermsdorfer Kreuzes im Osten Thüringens gewesen sein müsse.
Am Montag fand der Bruder seinen Angaben nach auf eigene Initiative den Lastwagen. Der Fahrer habe ihm gesagt, Sophia hätte das Fahrzeug bei der Ausfahrt Lauf/Hersbruck nahe Nürnberg lebend verlassen.
Neue Erkenntnisse im Fall Anna-Lena
Weitere Erkenntnisse hat die Polizei auch im Zusammenhang mit der getöteten Anna-Lena aus dem niedersächsischen Barsinghausen bei Hannover. Die Beamten nahmen am Montag einen Verdächtigen fest. Dabei handele es sich um einen 24jährigen mit deutscher und dominikanischer Staatsbürgerschaft, teilte die Polizei mit.
Der verdächtige Mann soll eine Zufallsbekanntschaft der 16jährigen sein und sie kurz vor deren Tod getroffen haben. Am Dienstag sagte eine Polizeisprecherin gegenüber dem NDR, er sei bislang mehrfach vernommen worden. Ein konkreter Tatverdacht habe sich noch nicht ergeben.
Mordkommission prüft Zusammenhang mit weiterer Tat
Die 16jährige Anna-Lena war in der Nacht zu Sonntag das letzte Mal lebend gesehen worden. Am Sonntag hatten Spaziergänger die halbnackte und blutüberströmte Leiche der Jugendlichen gefunden. Ein Sexualdelikt schließen die Ermittler derzeit aus.
Mittlerweile hat die Polizei eine Mordkommission eingerichtet. Sie solle auch klären, ob es einen Zusammenhang zu einem weiteren Mordfall in dem Ort gebe. Vor zwei Monaten war bereits eine getötete Frau in Barsinghausen aufgefunden worden. (ls/ag)