DÜSSELDORF. Der Leiter des Verfassungsschutzes von Nordrhein-Westfalen, Burkhard Freier, hat sich besorgt über die salafistische Indoktrination von Kindern geäußert. „Der Salafismus wird gewaltbereiter und jünger“, sagte er dem WDR. Bereits im frühen Alter würden Kinder über islamistisches Spielzeug mit der Ideologie großgezogen.
Als Werkzeuge der Ideologievermittlung sieht der Verfassungsschutz in dem Bundesland auch Puppen, die islamistische Kämpfer darstellen. In den sozialen Netzwerken werden sie mit dem Namen „Jundullah“ beworben, was übersetzt „Soldaten Gottes“ bedeutet.
Dabei handele es sich keinesfalls um harmloses Spielzeug, sondern um einen ersten Schritt zur Abspaltung der Kinder von der Gesellschaft, betonte Freier. Es sei zu befürchten, daß eine neue Generation von Salafisten heranwachse, die ideologisch noch gefestigter sei als ihre Eltern.
Puppen sollen „natürliche Schamhaftigkeit“ vermitteln
Die Herstellerin wolle Kindern mit dem Spielzeug islamistische Moralvorstellungen vermitteln. Auf ihrer Seite heißt es dazu, so sollten „unseren kleinen Löwen und Löwinnen bereits beim Spielen die natürliche Schamhaftigkeit kennenlernen“. Beispielsweise gibt es Frauenpuppen nur vollverschleiert.
Dem Verfassungsschutz bereiten nach eigener Aussage neben den Spielzeugen auch die damit verbreiteten Geschichten Sorge. Kinder merkten sich die ideologischen Erzählungen, gab Freier zu Bedenken. „In Geschichten wird zum Beispiel die Mehrehe propagiert oder es geht darum, daß Gefangene, die von der deutschen Justiz inhaftiert worden sind, zu Opfern und Märtyrern erklärt werden.“
Allein in Nordrhein-Westfalen sollen laut Verfassungsschutz 100 salafistische Familien leben. Deutschlandweit werden rund 11.000 Personen dieser radikal-islamischen Strömung zugerechnet. (ag)