BERLIN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat für die beiden in die Kritik geratenen Fußball-Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan um eine zweite Chance geworben. „Wenn ich die beiden Aussagen ernst nehme – und ich habe keinen Anlaß, das nicht zu tun –, dann haben die beiden jedenfalls erkannt, daß es für sie gut ist, sich zu diesem deutschen Staat und ihrem loyalen Verhältnis zu ihm zu bekennen und das entstandene Bild zu korrigieren“, zitierte die Bild-Zeitung den Bundespräsidenten.
Die Initiative für ein Treffen der beiden Spieler mit ihm sei von Gündogan ausgegangen. „Wenn jemand nach einem Rückweg sucht, soll man helfen. Eine Brücke zu bauen, so verstehe ich meine Rolle als Bundespräsident. Darum habe ich gesagt, ja, sie sollen kommen.“
Özil schweigt
Ob die Spieler sich für ihr Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in London entschuldigt hätten, sei „eine Interpretationsfrage“. Gündogan hat sich inzwischen in einer Stellungnahme geäußert und um Verständnis für das Treffen und die Signatur seines Trikots für den türkischen Präsidenten gegeben, gleichzeitig aber auch Irritationen eingeräumt.
Özil hat bisher dazu geschwiegen und nahm auch am Medientag des DFB am Dienstag nicht teil. Über den Verband ließ der Spieler ausrichten, zu seinem Foto mit Erdogan sei alles gesagt. Beim Länderspiel gegen Österreich hatten die Fans zuletzt beide Spieler ausgepfiffen. (tb)