DÜSSELDORF. Kriminelle Clans konzentrieren sich in Nordrhein-Westfalen (NRW) nicht mehr nur auf die Großstädte, sondern breiten sich in den ländlichen Raum aus. „Wir finden sie zum Beispiel in Mettmann, Düren oder in Westfalen“, sagte der leitende Kriminaldirektor des Landeskriminalamts (LKA), Thomas Jungbluth, der Rheinischen Post.
Landesweit habe das LKA diese Großfamilien im Visier. „Wir haben rund 50 Clans in NRW – plus minus X. Ganz genau kann man das nicht sagen, weil die Clans zum Teil unterschiedliche Namen haben“, äußerte Jungbluth. Sie sollen eine Mitgliederstärke von über 10.000 Personen haben.
Täter verschleiern Identität mit wechselnden Namen
Genauere Angaben seien schwer zu machen, da die Verbrecher ihre Identität mit unterschiedlichen Schreibweisen der Namen verschleierten. „Einen Clan-Namen kennen wir allein in 16 verschiedenen Versionen. Sie ändern zum Teil ihre Namen, wechseln in türkische oder arabische Bezeichnungen und versuchen so, aus dem polizeilichen Fokus zu gelangen.“
Derzeit arbeite das LKA in dem Bundesland daran, ein Lagebild über die kriminellen Großfamilien zu erstellen. Deren Verhalten sei in jüngster Zeit aggressiver geworden, insbesondere gegenüber Polizisten und Rettungsdiensten. (ag)