KAUFBEUREN. Die Einwohner von Kaufbeuren haben in einem Bürgerentscheid den Bau einer Moschee auf städtischem Grund abgelehnt. Knapp 60 Prozent der abgegebenen Stimmen waren gegen das Bauprojekt, meldet die Nachrichtenagentur dpa. Die Wahlbeteiligung habe bei 45 Prozent gelegen.
Der Stadtrat hatte im November noch mit 24 zu 12 Stimmen für die Verpachtung des Grundstücks an den türkischen Kulturverein gestimmt. Damit hätte die bayerische Stadt ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Moschee gehabt. Nun könne der Verein noch nach einem Privatgrundstück als Bauplatz suchen.
CSU-Bürgermeister äußert sich enttäuscht
Gegenüber dem Bayerischen Rundfunk sagte Bürgermeister Stefan Bosse (CSU), er bedauere die Entscheidung. „Ich verstehe, wenn die Türken verletzt sind, aber die Erklärung liegt außerhalb unserer Stadt – insofern sollten wir wieder Wege zueinander finden.“
Kritik an dem Moscheebau habe es auch deshalb gegeben, da der türkische Kulturverein unter dem Dach des umstrittenen Verbandes Ditib steht. Die Organisation gilt als verlängerter Arm des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. (ag)