PARIS. Modeschöpfer Karl Lagerfeld hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut für ihre Flüchtlingspolitik kritisiert. Er „verabscheut“ die CDU-Politikerin und droht mit der Rückgabe seiner deutschen Staatsangehörigkeit, sagte Lagerfeld laut der Nachrichtenagentur AFP der französischen Zeitschrift Le Point.
Merkel habe mit ihrer Entscheidung, „eine Million Zuwanderer“ in Deutschland aufzunehmen, der AfD bei der Bundestagswahl 2017 den Weg geebnet, kritisierte der Chefdesigner von Chanel. Nun säßen „100 dieser Neonazis im Parlament“, weil Merkel die deutsche Geschichte „vergessen“ habe.
Die Kanzlerin habe mit ihrer Einwanderungspolitik ein „gutes Bild“ abgeben wollen. Als „Pastorentochter“ ertrage Merkel die Naziverbrechen nicht. „Das Paradoxe daran ist, daß Merkel das Böse an die Macht befördert, während sie es reparieren will.“
„Will nicht Teil dieses Neonazi-Klubs sein“
Wenn das weitergehe, gebe er die deutsche Staatsangehörigkeit auf, sagte der seit 1952 in Paris lebende Lagerfeld. „Ich will nicht Teil dieses Neonazi-Klubs sein.“ Franzose werden wolle er jedoch nicht. Er möge keine Nationen und fühle sich als Kosmopolit – und „hanseatisch“, ergänzte der gebürtige Hamburger.
Lagerfeld hatte bereits im November 2017 die massenhafte Zuwanderung von Moslems kritisiert. Nach dem Mord der Nazis an Millionen Juden könne die Bundesregierung heute nicht „Millionen der schlimmsten Feinde“ der Juden ins Land holen. Mit seiner Äußerung erntete er harsche Kritik. (ls)