MAINZ. Nach den linksextremen Attacken auf Polizisten bei einer Demonstration in Kandel haben die Behörden 20 Ermittlungsverfahren gegen 14 Personen eingeleitet. Da bislang noch nicht das gesamte Videomaterial der Polizei ausgewertet worden sei, werde mit weiteren Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz gerechnet, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Mittwoch im Innenausschuß des Landtags in Mainz.
Bei der Gegendemonstration zu der Kundgebung „Kandel ist überall“ gegen Flüchtlingsgewalt waren Ende März acht Beamte verletzt worden. Die Polizei erhob daraufhin schwere Vorwürfe gegen die sogenannte Antifa. Die Linksextremen hatten unter anderem Ordnungshüter mit Knallkörpern beworfen und verletzt. „Wir waren am Einsatztag ein Stück weit überrascht von der Aggressivität, die von der Antifa ausgegangen ist“, sagte damals Abschnittsleiter Peter Landau von der Bereitschaftspolizei.
Staatsanwaltschaft erhebt Mordanklage gegen Abdul D.
Seit dem gewaltsamen Tod der 15 Jahre alten Mia V. in Kandel finden in dem Ort regelmäßig Demonstrationen von einwanderungskritischen Organisationen und Gegenkundgebungen statt. Tatverdächtiger in dem Fall ist ein mutmaßlich volljähriger Flüchtling aus Afghanistan.
Am Dienstag hatte die Staatsanwaltschaft Landau Anklage wegen Mordes gegen den nach seinen Angaben nun 16 Jahre alten Verdächtigen Abdul D. erhoben. Ihm wird vorgeworfen, am Nachmittag des 27. Dezember seine 15jährige frühere Freundin heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben. (ls)