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Neue Richtlinie: Essener Tafel hebt Aufnahmestopp für Ausländer auf

Neue Richtlinie: Essener Tafel hebt Aufnahmestopp für Ausländer auf

Neue Richtlinie: Essener Tafel hebt Aufnahmestopp für Ausländer auf

Sartor
Sartor
Der Essener Tafel-Chef Jörg Sartor Foto: picture alliance/dap
Neue Richtlinie
 

Essener Tafel hebt Aufnahmestopp für Ausländer auf

Die Essener Tafel hat ihren Aufnahmestopp für Ausländer aufgehoben. Ab kommender Woche sollen sich dort auch wieder Nichtdeutsche als Neukunden registrieren lassen dürfen. Komme es in Zukunft zu Engpässen bei der Lebensmittelversorgung, sollen alte und behinderte Menschen – unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft – bevorzugt behandelt werden.
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ESSEN. Die Essener Tafel hat ihren Aufnahmestopp für Ausländer aufgehoben. Ab kommender Woche sollen sich dort auch wieder Nichtdeutsche als Neukunden registrieren lassen dürfen. Komme es in Zukunft zu Engpässen bei der Lebensmittelversorgung, sollen alte und behinderte Menschen – unabhängig von ihrer Staatsbürgerschaft – bevorzugt behandelt werden, berichtete das Nachrichtenportal WAZ.

Die Tafel in der Stadt im Ruhrgebiet war in die Kritik geraten, seit sie mit Beginn des neuen Jahres keine ausländischen Neukunden mehr akzeptiert hatte. Der Leiter der Essener Tafel, Jörg Sartor, begründete den Schritt damals damit, daß 75 Prozent der Versorgten ausländischer Herkunft seien. Mit der Maßnahme wolle er der Entwicklung entgegenwirken, daß Rentnerinnen und alleinerziehende Mütter in der Vergangenheit zunehmend aus der Einrichtung verdrängt worden seien.

Weitere Tafel verhängte Aufnahmestopp

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die damalige Bundesozialministerin Katharina Barley (SPD) hatten den Schritt kritisiert. „Da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen, das ist nicht gut“, sagte Merkel im RTL-Interview. „Eine Gruppe pauschal auszuschließen, paßt nicht zu den Grundwerten einer solidarischen Gemeinschaft“, mahnte Barley.

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Hoffmann hatte sich dagegen hinter die Einrichtung gestellt. „Diejenigen, die jetzt den Chef der Essener Tafel kritisieren, ignorieren noch immer die Situation vor Ort und drücken sich vor ehrlichen Antworten. Der Mann hat recht!“, sagte Hoffmann der JUNGEN FREIHEIT.

Auch die Tafel im nordrhein-westfälischen Marl beschloß Anfang März, keine neue Kundenkarten an alleinstehende Ausländer auszugeben. „Wir sortieren zur Zeit, weil wir weder personell noch was unseren Warenbestand angeht, mit dem Ansturm zurechtkommen. Es sind einfach zu viele Menschen, die zu uns kommen“, begründete die Vorsitzende Renate Kampe die Entscheidung ihrer Einrichtung gegenüber WAZ. (tb)

Der Essener Tafel-Chef Jörg Sartor Foto: picture alliance/dap
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