BERLIN. Der Anteil an Zuwanderern unter Sexualstraftätern, Gewaltverbrechern, Totschlägern und Mördern ist im vergangenen Jahr teilweise deutlich gestiegen. Laut einem Lagebild des Bundeskriminalamts mit dem Titel „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ für die Jahre 2015 bis 2017, waren im vergangenen Jahr zwölf Prozent der Sexualstraftäter Zuwanderer (4.852), berichtete die Welt. 2016 waren es noch zehn Prozent (3.329) gewesen.
Überdurchschnittlich hoch war dabei der Anteil von Tatverdächtigen aus Pakistan. Sie machten nur 2,3 Prozent aller Asylbewerber aus, waren aber für sechs Prozent der durch Asylbewerber begangenen Sexualstraftaten verantwortlich. Verhältnismäßig niedrig war dagegen der Anteil von Syrern. Sie stellten 35 Prozent aller Asylsuchenden, waren aber nur in 3,6 Prozent der Fälle tatverdächtig.
Marokkaner, Algerier und Tunesier werden besonders häufig Täter
Auch die Zahl der Rohheitsdelikte, bei denen mindestens ein Täter Asylbewerber war, erhöhte sich. Wurden 2016 noch 69.035 Fälle gemeldet, waren es im vergangenen Jahr 71.000. Trotz des insgesamt rückläufigen Trends an Gewaltdelikten unter der Gesamtbevölkerung stieg der Anteil der Zuwanderer unter den Tatverdächtigen also an.
Laut BKA befindet er sich damit auf dem höchsten Stand der vergangenen fünf Jahre. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Mord und Totschlag. 2017 waren 82 tatverdächtige Mörder und 335 tatverdächtige Totschläger Zuwanderer. Im Jahr zuvor waren es noch 75, beziehungsweise 296.
Insgesamt werden Flüchtlinge aus Kriegsgebieten laut der Statistik seltener straffällig als solche aus vergleichsweise sicheren Herkunftsländern. 35,5 Prozent aller Asylbewerber kamen im vergangenen Jahr aus Syrien. Ihr Anteil an den Tatverdächtigen lag aber nur bei 20 Prozent. Umgekehrt verhält es sich bei Migranten aus den Maghreb-Staaten. Ihr Anteil an den Flüchtlingen betrug zusammen 2,4 Prozent. Ihr Anteil an den tatverdächtigen Zuwanderern betrug hingegen 9 Prozent. (tb)