BERLIN. Die Zahl der Salafisten hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Derzeit stuft das Bundesamt für Verfassungsschutz 10.800 Personen als Anhänger der radikal-islamischen Strömung ein. Das waren 500 mehr als noch im September. Im vergangenen Jahr hatte der Verfassungsschutz 9.700 Islamisten als Salafisten eingeschätzt. 2011 waren es noch weniger als 4.000.
Das momentane „Allzeit-Hoch“ zeige die „anhaltende Attraktivität der salafistischen Ideologie“, sagte Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen nach einem Bericht der Nachrichtenagentur epd am Sonntag. Es sei aber zu beobachten, daß sich die Salafisten-Szene zunehmend aus der Öffentlichkeit ins Private zurückziehe. Straßenmissionierungen wie das öffentlichkeitswirksame Verteilen des Korans fänden nur noch selten statt.
„Die Radikalisierung findet weniger in Moscheen oder in größeren überregionalen salafistischen Organisationen, sondern in kleinen, konspirativen Zirkeln und vor allem im Internet statt.“ Dies sei eine besondere Herausforderung für den Verfassungsschutz. (krk)