LEIPZIG. Die Innenminister von Bund und Ländern haben ein verstärktes Vorgehen gegen den Linksextremismus angekündigt. Darauf hätten sie sich auf der Innenministerkonferenz in Leipzig geeinigt, sagte Sachsen-Anhalts Ressortchef Holger Stahlknecht (CDU) der Nachrichtenagentur dpa. „Wir wollen den Linksextremismus bis zum Kern bekämpfen“, betonte der CDU-Politiker.
Ziel sei es, linksextreme Strukturen in Deutschland genauer zu analysieren. Helfen soll dabei die Hamburger Sonderkommission „Schwarzer Block“, die die Krawalle am Rande des G20-Gipfels aufarbeitet. Stahlknecht kündigte dafür personelle Unterstützung an. Derzeit arbeite bereits ein Beamter aus Sachsen-Anhalt bei der Soko mit, teilte der Innenminister mit. Ein bis zwei Kollegen sollten noch dazukommen.
Die Soko „Schwarzer Block“ war kurz nach den schweren Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg gegründet worden. Derzeit ermittelt sie nach Angaben der Hamburger Polizei mit 165 Beamten in rund 3.000 Verfahren. Die Ermittlungsgruppe werde bis weit ins kommende Jahr hinein die Krawalle aufarbeiten.
Flaschenwürfe und Brandstiftung in Leipzig-Connewitz
Währenddessen ist in Leipzig-Connewitz eine alljährlich beim ersten Schneefall stattfindende Schneeballschlacht eskaliert. Rund 150 Personen bewarfen sich am Sonntagabend nicht nur gegenseitig, sondern zielten auch auf Passanten, Autos und andere Verkehrsteilnehmer, sagte eine Sprecherin der Polizei der Leipziger Volkszeitung.
Zudem seien vier Mülltonnen angezündet worden. Einsatzkräfte der Feuerwehr, die die Löscharbeiten aufnahmen, wurden mit Flaschen beworfen. Der Nahverkehr mußte für zehn Minuten unterbrochen werden. Nach dem Eingreifen der Polizei verstreuten sich die überwiegend jungen Teilnehmer. Festgenommen wurde niemand. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Leipzig gilt neben Berlin und Hamburg als Hochburg der linken Szene. (ha)