BERLIN. Die Union ist bereit, in der Frage des Familiennachzugs auf die Grünen zuzugehen. Jens Spahn, der zu den Unterhändlern der CDU in den Jamaika-Sondierungen gehört, sagte dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“: „Wer legal ins Land kommt, sich anpaßt, Deutsch lernt, Arbeit hat und so beweist, daß er Teil dieser Gesellschaft sein will, soll auch dauerhaft bleiben dürfen und erleichtert die Möglichkeit zum Familiennachzug erhalten.“
Derzeit ist der Familiennachzug für Flüchtlinge mit beschränktem Schutzstatus ausgesetzt. Ab März 2018 sollen sie allerdings ihre nächsten Angehörigen nach Deutschland holen dürfen. In der Union gibt es Forderungen, den Familiennachzug über März hinaus auszusetzen. Die Grünen jedoch bestehen darauf, daß Flüchtlinge ihre Familien nach Deutschland holen dürfen. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für die Integration.
Laut Spahn schlössen sich die Forderung der Grünen nach einem Einwanderungsgesetz und die der Union nach begrenzter Zuwanderung nicht aus. Beides sei miteinander kombinierbar. Positiv äußerte sich Spahn, der als Konservativer in der Union gilt, über den Grünen-Politiker Jürgen Trittin. „Jürgen Trittin ist echt eine coole Socke. Hätte ich gar nicht gedacht“, sagte Spahn. (krk)