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Berliner Schulen: Studie: Judenhaß unter moslemischen Schülern weitverbreitet

Berliner Schulen: Studie: Judenhaß unter moslemischen Schülern weitverbreitet

Berliner Schulen: Studie: Judenhaß unter moslemischen Schülern weitverbreitet

Jüdisches Kind mit Kippa
Jüdisches Kind mit Kippa
Jüdischer Schüler (Symbolbild): Immer häufiger Anfeindungen durch muslimische Mitschüler ausgesetzt Foto: picture alliance/ dpa
Berliner Schulen
 

Studie: Judenhaß unter moslemischen Schülern weitverbreitet

Antisemitismus an Berliner Schulen ist offenbar ein weiter verbreitetes Problem als bisher angenommen. Das American Jewish Committee Berlin befragte für eine nichtrepräsentative Studie zu Salafismus und Judenhaß an den Schulen in der Hauptstadt 21 Lehrer an weiterführenden Schulen aus acht Bezirken. Eine Mehrheit der Lehrer berichtet, daß das Wort „Jude“ auf dem Schulhof zunehmend als Schimpfwort gebraucht werde.
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BERLIN. Antisemitismus an Berliner Schulen ist offenbar ein weiter verbreitetes Problem als bisher angenommen. Das American Jewish Committee Berlin befragte für eine nichtrepräsentative Studie zu Salafismus und Judenhaß an den Schulen in der Hauptstadt 21 Lehrer an weiterführenden Schulen aus acht Bezirken. Eine Mehrheit der Lehrer berichtet, daß das Wort „Jude“ auf dem Schulhof zunehmend als Schimpfwort gebraucht werde. „Was ich mehrfach erlebt habe, ist, daß Schüler, die sich irgendwie nicht konform äußern, dann als Jude beschimpft werden“, heißt es da. Oder: „Wenn die Fußball spielen und aufs Tor schießen: Das ist für Jerusalem.“

Auch berichten die Lehrer von antisemitischen Stereotypen in den Köpfen der Schüler. Dabei sei ein häufig anzutreffendes Vorurteil, daß die Juden das Finanzsystem und die Medien kontrollierten. Auch die Aussage „Juden sind Mörder, die nehmen uns unser Land weg“ wurde häufig genannt. In Atlanten radierten Schüler den Staat Israel aus und übermalten dessen Territorium mit schwarzem Filzschreiber.

Auch Antiamerikanismus ist ein großes Problem

Die Pädagogen schildern auch, daß sie sich häufig nicht trauten, im Unterricht überhaupt das Judentum zu thematisieren, „weil es dann gleich eine kleine Intifada im Klassenraum gibt“. Als Verantwortliche nennt die Untersuchung hauptsächlich moslemische Schüler. Nicht nur Kinder, deren Eltern aus dem Nahen Osten eingewandert seien, sondern auch Nordafrikaner äußerten sich dem Stimmungsbericht zufolge häufig judenfeindlich.

Daneben zeigten sich die Schüler auch offen für Antiamerikanismus und Verschwörungstheorien. „Wenn man eine Vertretungsstunde hat, ist das erste, was kommt, wenn man reinkommt: Können wir über den 11. September sprechen“, werden Lehrer wiedergegeben. „Das waren die Amerikaner und die Juden“, seien dann häufige Debattenbeiträge.

„Der Glaube an eine vermeintlich jüdisch-westliche Verschwörung gegen Moslems verstärkt das Gefühl der eigenen Opferrolle und macht Jugendliche anfälliger für extremistische Ideologien“, so das Fazit der Autoren. Kritisiert wird von Lehrern auch, daß die meisten ihrer Kollegen zum Antisemitismus und Antiamerikanismus der Schüler schwiegen. Im Frühjahr hatten jüdische Eltern ihren Sohn von einer Gemeinschaftsschule im Berliner Stadtteil Friedenau genommen, nachdem dieser dort mehrfach antisemitisch beleidigt und körperlich angegriffen worden war. Der Fall hate damals international für Schlagzeilen gesorgt.

(tb)

Jüdischer Schüler (Symbolbild): Immer häufiger Anfeindungen durch muslimische Mitschüler ausgesetzt Foto: picture alliance/ dpa
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