MÜNCHEN. CSU-Chef Horst Seehofer hat davor gewarnt, Flüchtlingen mit begrenztem Schutzstatus zu erlauben, ihre Familien nach Deutschland zu holen. „Der Familiennachzug für Flüchtlinge, die nur vorübergehend bei uns bleiben können, wäre ein Irrweg. Wer seine Familie zu sich nach Deutschland geholt hat, kehrt doch nie wieder in sein Heimatland zurück! Der Familiennachzug für diesen Personenkreis muß nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft ausgesetzt werden“, sagte Seehofer der Bild-Zeitung.
Hintergrund sind Hunderttausende Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, die ab 2018 ihre nächsten Angehörigen nach Deutschland holen dürfen. Bislang war der Familiennachzug für Flüchtlinge mit subsidiärem Schutzstatus ausgesetzt. Erst nach drei Jahren dürfen ihre Familien nach Deutschland kommen. Da der Großteil der Syrer 2015 in die Bundesrepublik kam, läuft die Dreijahresbegrenzung für sie im kommenden Jahr aus.
Seehofer warnte zudem davor, die Massenzuwanderung könne zum Entstehen neuer sozialer Brennpunkte führen. „Ich habe Sorge vor der Entstehung von Ghettos in Deutschland. Die Zeche der sozialen Spannungen würden wir in den nächsten Jahren bezahlen. Ghettos zu verhindern, ist eine der wichtigsten Aufgaben.“ Eine Grenzöffnung wie 2015 dürfe es daher auf keinen Fall ein weiteres Mal geben. (krk)