BERLIN. CSU-Chef Horst Seehofer hat Angela Merkel die Unterstützung seiner Partei im Wahlkampf zugesichert. Merkel werde nach dem für das Wochenende geplanten Führungsgipfel der Union die gemeinsame Kanzlerkandidatin von CSU und CDU sein, sagte er der Bild am Sonntag.
„Wir haben großes Interesse an einer starken Kanzlerin. Angela Merkel repräsentiert Deutschland nicht nur erstklassig, sondern führt auch auf internationaler Ebene“, lobte Seehofer die CDU-Chefin. Mit Merkel könne die CSU die meisten ihrer Vorstellungen realisieren. „Es geht um die Sicherheit in unserem Land, aber auch um soziale Gerechtigkeit für Familien, die Sicherheit der Rente, die Anliegen der kleinen Leute und um Ordnung und Orientierung bei der Zuwanderung.“
Mehr Respekt für Trump
Zwar gebe es noch Meinungsverschiedenheiten beim Streit um eine mögliche Obergrenze für Asylsuchende, aber die Gemeinsamkeiten überwögen bei weitem. „Das alles rechtfertigt, daß wir gemeinsam in den Wahlkampf ziehen.“
Gleichzeitig mahnte Seehofer mehr Respekt für den neuen amerikanischen Präsident Donald Trump an. „Trump ist in einer demokratischen, freien Wahl zum US-Präsidenten gewählt worden. Das muß man respektieren. Diesen Respekt vermisse ich in diesen Tagen“, kritisierte der bayerische Ministerpräsident.
Trump habe einen anderen Politikstil, als er in Europa seit Jahrzehnten üblich sei. „Er setzt mit Konsequenz und Geschwindigkeit seine Wahlversprechen Punkt für Punkt um. In Deutschland würden wir da erst mal einen Arbeitskreis einsetzen, dann eine Prüfgruppe und dann noch eine Umsetzungsgruppe.“ Das bedeute aber ausdrücklich nicht, daß er jede Maßnahme Trumps für richtig halte. (krk)