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Terrorismus in Deutschland: Maaßen befürchtet Sicherheitsrisiko durch junge Dschihadisten

Terrorismus in Deutschland: Maaßen befürchtet Sicherheitsrisiko durch junge Dschihadisten

Terrorismus in Deutschland: Maaßen befürchtet Sicherheitsrisiko durch junge Dschihadisten

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Islamistische Kämpfer in Rakka (Syrien): Rückkehr von Frauen und Kindern wahrscheinlich Foto: picture alliance / AP Photo
Terrorismus in Deutschland
 

Maaßen befürchtet Sicherheitsrisiko durch junge Dschihadisten

Sie seien jung, verblendet und traumatisiert. Die Kinder der zum IS ausgereisten Dschihadisten gelten als besonderes Sicherheitsrisiko, warnt Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen – viele von ihnen könnten bald nach Deutschland zurückkehren.
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BERLIN. Der Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, hat vor der Bedrohung durch eine neue Dschihadisten-Generation gewarnt. „Wir sehen die Gefahr, daß Kinder von Dschihadisten islamistisch sozialisiert und entsprechend indoktriniert aus den Kampfgebieten nach Deutschland zurückkehren“, sagte Maaßen laut Nachrichtenagentur dpa. „Dieses Risiko muß die Gesellschaft sehr genau im Blick haben.“

Mehr als 950 Islamisten seien aus Deutschland in den Dschihad nach Syrien und in den Irak gezogen. Bei etwa einem Fünftel von ihnen handle es sich um Frauen, fünf Prozent der Islamisten seien zum Zeitpunkt der Ausreise noch nicht volljährig gewesen. Inzwischen ist etwa ein Drittel nach Deutschland zurückgekehrt, knapp 150 sollen in Syrien oder dem Irak gestorben sein. Aufgrund der Lage in den Kampfgebieten – zuletzt fiel auch die IS-Hochburg Rakka – rechnen Sicherheitsbehörden mit einer verstärkten Rückkehr von Frauen mit ihren indoktrinierten Kindern.

Die Gefahr durch minderjährige Islamisten ist in Deutschland durchaus real. Im Jahr 2016 verübten Jugendliche insgesamt drei Terroranschläge. Die 15 Jahre alte Safia S. verletzte Anfang 2016 einen Bundespolizisten mit einem Messer, in Essen verübten drei Jugendliche einen Sprengstoffanschlag auf eine Sikh-Gemeinde und im Juli 2016 attackierte ein 16 Jahre alter Flüchtling mehrere Menschen in einer Regionalbahn.

Bundesregierung will Dschihadisten nach Deutschland holen

Frankreich und andere Länder übermitteln die Daten ihrer Dschihadisten den irakischen Behörden, damit diese vor Ort verurteilt werden können. Deutschland hingegen fürchtet Exekutionen und Schauprozesse. Deshalb will die Bundesregierung gerade Frauen und Kinder lieber zurückholen, als sie der Justiz in Bagdad zu überlassen.

Wie der Hessische Rundfunk berichtet, hilft das Auswärtige Amt der Frankfurter Islamistin Nadja R. derzeit dabei, nach Deutschland zurückzukehren. Sie hatte sich zuvor in Videobotschaften an die Bundesregierung gewandt und darum gebeten, mit ihren Kindern nach Hause kommen zu dürfen.

Gegen die 16 Jahre alte IS-Anhängerin Linda W. aus Sachsen hingegen, die vor einigen Wochen in Mossul festgenommen wurde, eröffneten die Behörden in Bagdad inzwischen ein Strafverfahren. Sie gilt als kaum geläutert und ideologisch sehr gefestigt. (ha)

Islamistische Kämpfer in Rakka (Syrien): Rückkehr von Frauen und Kindern wahrscheinlich Foto: picture alliance / AP Photo
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