KÖLN. Die Stadt Köln will möglichen Übergriffen zu Silvester mit einer „Respect“-Kampagne begegnen. Wie 2016 soll es auch in diesem Jahr eine böllerfreie und streng überwachte Zone rund um den Kölner Dom geben. Zudem erhalten Besucher weiße Armbändchen mit dem Logo der Stadt und der Aufschrift „Respect“.
Die Stadt @Koeln wird zu #Silvester eine #Respect-Kampagne starten und Armbändchen an alle Besucher verteilen. OB @HenrietteReker stellt das Projekt heute Mittag vor. #Koeln #köln #respekt #silvester2017 @ZDFheute pic.twitter.com/abInC6XkFC
— ZDF-Landesstudio Nordrhein-Westfalen (@ZDFnrw) December 13, 2017
Anhand von Comics stellte Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Kampagne am Mittwoch vor. „Die Ereignisse von vor zwei Jahren dürfen sich niemals wiederholen. In Köln gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern jederzeit die Stärke des Rechts“, sagte sie.
In der Silvesternacht 2015 war es in Köln zu hundertfachen sexuellen Übergriffen durch zumeist ausländischstämmige junge Männer gekommen. „Wir erwarten von jedem, der in Köln feiert, Respekt“, forderte Reker. Die Kölner Polizei kündigte an, „frühzeitig und entschieden einzugreifen“. Größere Gruppen würden nicht zugelassen.
"Erwarten von jedem, der in #Köln feiert, Respekt. @Koeln startet dafür eigene Kampagne ,Respect'. Das Kölner Lebensgefühl ist legendär tolerant, aber nicht zu verwechseln mit Regellosigkeit." TR pic.twitter.com/PfBHfLAZ7x
— Henriette Reker (@HenrietteReker) December 13, 2017
Beispiel Schweden
Reker war nach den Silvesterübergriffen vor zwei Jahren in die Kritik geraten, als sie Frauen unter anderem den Rat gab, „eine Armlänge“ abstand zu halten. „Es ist immer eine Möglichkeit, eine gewisse Distanz zu halten, die weiter als eine Armlänge betrifft. Also von sich aus schon gar nicht eine große Nähe zu suchen zu Menschen, die einem fremd sind, zu denen man kein gutes Vertrauensverhältnis hat.“
Auch in anderen Ländern gab es bereits Versuche, mit Armbändern Übergriffen vorzubeugen. Auf schwedischen Musikfestivals verteilte etwa die Polizei Armbänder mit der Aufschrift „nicht belästigen“ und warb mit dem Hashtag „tafsainte“ (nicht betatschen) in sozialen Medien. (ls)