BERLIN. Die Berliner Grünen haben die Abschaffung des Kopftuchverbots für Lehrerinnen gefordert. Auf ihrem Landesparteitag am Sonnabend sprachen sich die Grünen dafür aus, das Berliner Neutralitätsgesetz entsprechend zu ändern. Dieses sieht vor, daß sich Beschäftigte des Landes Berlin „in den Bereichen, in denen die Bürgerin oder der Bürger in besonderer Weise dem staatlichen Einfluß unterworfen ist, in ihrem religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnis zurückhalten“.
Seit Jahren wollten viele junge Mosleminnen mit Kopftuch an Berliner Schulen unterrichten, klagten die Grünen. Für sie komme das Neutralitätsgesetz einem Berufsverbot gleich. „Schule muß ein diskriminierungsfreier Raum sein. Keine*r darf wegen ihrer* seiner Religion diskriminiert werden und niemandem darf eine religiöse Vorstellung aufgezwungen werden“, heißt es in dem beschlossenen Antrag mit dem Titel „Herzlich willkommen – jetzt auch in staatlich“.
„Multikulti macht Berlin so liebenswert“
„Angesichts der Tatsache, daß die meisten Geflüchteten aus arabischen Ländern kommen und muslimisch sind, bekommt der Umgang mit sichtbarer Religion in den Schulen eine neue Dringlichkeit.“ Hierfür bräuchten Schulen Unterstützung.
Multikulturalität und Internationalität seien es, die Berlin so liebenswert machten. „Lange wurde die Zuwanderung allerdings nicht als das betrachtet, was sie ist: ein gesellschaftlicher Gewinn für Berlin und die gesamte Bundesrepublik.“ Leider habe man mit den Einwanderern nicht auch ihre Religion willkommen geheißen. Dies müsse sich ändern. (krk)