BERLIN. Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich die Einführung dauerhafter Grenzkontrollen. Das ergab eine Umfrage des Meinungsinstituts Insa im Auftrag der JUNGEN FREIHEIT. Demnach sprechen sich 54 Prozent der Befragten dafür aus, die deutschen Außengrenzen wieder zu kontrollieren. 29 Prozent waren dagegen und elf Prozent unentschieden. Vor allem Anhänger der AfD befürworten mit 89 Prozent eine solche Maßnahme. Aber auch die Wähler von CDU (53 Prozent) und SPD (54 Prozent) sind für die Einführung von Grenzkontrollen.
Eine überwiegende Mehrheit der Befragten (83 Prozent) vertrat zudem die Ansicht, straffällige Asylbewerber müßten abgeschoben werden. Lediglich fünf Prozent lehnten dies ab. Selbst von den Grünen-Anhängern waren 74 Prozent für die Abschiebung krimineller Asylbewerber. Die Wähler von Union und SPD sahen dies je zu 90 Prozent so, gefolgt von den Linken-Anhängern mit 86 Prozent. Lediglich bei FDP (91 Prozent) und AfD (96 Prozent) waren die Zustimmungswerte noch höher.
Asylpolitik wichtig für Wahlentscheidung
Die Deutschen plädieren zudem dafür, die Dublin-Regelungen wieder einzuhalten. Demnach sprachen sich 72 Prozent der Befragten dafür aus, Flüchtlinge, die aus einem sicheren Drittstaat oder aus einem EU-Mitgliedsstaat nach Deutschland kommen, wieder in diese zurückzuschicken. Elf Prozent waren dagegen, genauso viele der Befragten waren unentschieden. Auch hier votierten die Anhänger von AfD (88 Prozent) und FDP (71 Prozent) am stärksten für eine solche Flüchtlingspolitik.
Laut der Insa-Umfrage spielt die Asylpolitik für eine knappe Mehrheit der Deutschen eine wichtige Rolle im Bundestagswahlkampf. 51 Prozent gaben an, ihre Wahlentscheidung auch von der jeweiligen Position der Partei in der Flüchtlingspolitik abhängig zu machen. 25 Prozent verneinten dies, 14 Prozent waren unentschlossen und zehn Prozent machten keine Angaben. (krk)
> Die gesamte Umfrage erscheint am Freitag in der JUNGEN FREIHEIT (Nr. 35/17)