DÜSSELDORF. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat eine unzureichende Sicherung der Westgrenze Nordrhein-Westfalens beklagt. Die rund 500 Kilometer lange Grenze zu den Niederlanden und Belgien sei „offen wie ein Scheunentor“, warnte der Sprecher des NRW-Bezirks Bundespolizei, Arnd Krummen, gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ).
Hauptgrund sei der Personalmangel. „Die Personalsituation bei der Bundespolizei in Nordrhein-Westfalen ist desolat“, unterstrich Krummen, der auch Mitglied des Bundesvorstandes der GdP ist. Allein bei der Inspektion Aachen fehlten 50 Prozent der nötigen Beamten. „Auf der Straße ist so gut wie keiner präsent.“
Insgesamt sollten in Nordrhein-Westfalen 3.000 Mann ihren Dienst leisten, allerdings seien derzeit 900 Posten nicht besetzt. Zahlreiche Bundespolizisten seien an die süddeutsche Grenze abgeordnet worden, „obwohl die Balkanroute zu ist und sie wenig zu tun haben“.
Europäische Binnengrenzen wieder kontrollieren
Seit der Schließung der Balkanroute, so Krummen weiter, kämen Asylbewerber verstärkt über die NRW-Grenzen, vor allem „über das Nadelöhr Aachen“. Diese Einwanderung stehe „so gut wie gar nicht unter Kontrolle“. Es sei nicht nachvollziehbar, „daß im einwanderungsstärksten Bundesland die Kräfte fehlten“.
Krummen sprach sich dafür aus, die europäischen Binnengrenzen wieder wie vor 1995 generell zu kontrollieren. „Freiheit ohne Sicherheit gibt es nicht.“ (gb)