FREIBRUG. Der Freiburger Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach (SPD) hat sich kritisch über ein Diskoverbot für Asylsuchende in der südbadischen Stadt geäußert. „Man kann nicht eine ganze Gruppe unter Generalverdacht stellen, nur weil sich einige strafbar machen. Man muss die schwarzen Schafe herausgreifen und denen Hausverbote erteilen“, sagte der SPD-Politiker der Badischen Zeitung.
Gegen die Täter müsse mit aller Konsequenz des Strafrechts vorgegangen werden. „Aber ein generelles Hausverbot für bestimmte Personengruppen ist rechtlich fragwürdig und wird bei einer Überprüfung nicht zu halten sein.“
„Einige wenige“
In den meisten Clubs und Diskotheken in Freiburg haben Asylsuchende seit kurzem keinen oder nur noch beschränkten Zutritt. Grund dafür waren mehrere Vorfälle, bei denen es zu sexuellen Belästigungen und Diebstählen durch Asylsuchende gekommen war. Auch sollen Flüchtlinge versuchen haben, in Damentoiletten einzudringen und einen Türsteher mit einem Messer attackiert haben.
Von Krichbach sagte, er habe Verständnis für die Sorgen der Club-Betreiber. Dennoch dürften nicht „einige wenige“ die große Mehrheit diskreditieren, die sich einwandfrei verhalte. „Man kann sogar sagen, dass die, die zu uns kommen, sich überproportional rechtstreu verhalten. Umso bedauerlicher ist es, daß nun der Eindruck vermittelt wird, dies wäre anders und rechte Kräfte damit die Stimmung gegen Flüchtlinge weiter anheizen.“ (krk)