FLENSBURG. Eine Hundertschaft der schleswig-holsteinischen Polizei hat am Mittwochmorgen ein seit zwei Jahren besetztes ehemaliges Fabrikgelände in Flensburg geräumt. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden die Beamten dabei von Vermummten mit Böllern, Holzlatten und Feuerlöschern angegriffen.
Die Einsatzkräfte gingen daraufhin mit Räumfahrzeugen und einem Wasserwerfer gegen die etwa zwanzig der linksextremen „Autonomen“-Szene zugerechneten Besetzer vor. Sie hatten sich in der sogenannten „Luftschloßfabrik“ hinter Barrikaden verschanzt. Während des rund dreistündigen Einsatzes konnte die Polizei die Besetzer festnehmen.
Linksextreme drohen mit neuen Anschlägen
Am Dienstagabend hatte die Stadt Flensburg das Vorgehen gegen das „autonome Kulturzentrum“ beschlossen, nachdem zuvor die Grünen ihren Antrag auf Aussetzung der Räumung zurückgezogen hatten.
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Unterdessen haben Linksextremisten in Berlin mit weiteren Anschlägen gedroht. Bereits am Montag hatten sie sich zu einem versuchten Brandanschlag auf Bahnanlagen bei Dallgow-Döberitz bekannt. Außerdem wurden mehrere Politikerbüros sowie das Privathaus der SPD-Bundestagsabgeordneten Eva Högl in der Hauptstadt beschmiert und beschädigt.
Experten vermuten als Auslöser dieser linksextremen Gewalt einen Polizeieinsatz in einem besetzen Haus im Stadtteil Friedrichshain. Dort wurden am 13. Januar nach dem Übergriff auf einen Beamten bei einer Hausdurchsuchung unter anderem Pflastersteine, Eisenstangen sowie Krähenfüße sichergestellt. (vo)