DÜSSELDORF. In Düsseldorf sollen sich in einem sogenannten Maghreb-Viertel mindestens 2.244 Nordafrikaner in Banden organisiert haben. Das geht aus einem internen Ermittlungsbericht des Analyseprojektes „Casablanca“ der Düsseldorfer Polizei hervor. Die Mehrheit stammt laut der Bild aus Marokko, viele sind als Asylbewerber registriert, so auch die mutmaßlichen Drahtzieher Khalid N. und Taouf M.
Die Banden sind auf Straßenkriminalität spezialisiert. Alleine im Raum Düsseldorf konnten die Beamten im Beobachtungszeitraum von Juni 2014 bis November 2015 den Verdächtigen 4.392 Straftaten zuordnen, berichtet die Hessische Niedersächsische Allgemeine. Allerdings geht die Polizei von einer deutschlandweiten Vernetzung der Kriminellen aus.
Asylbewerberheime als Rekrutierungsorte
„Wir vermuten, daß die Banden teilweise gezielt durch die Bundesrepublik reisen, um Laden- und Taschendiebstähle zu begehen“, sagte der Leiter der Kriminalpolizei Braunschweig, Ulf Küch, der Welt. Zwar seien Syrer und Iraker bisher nicht als besonders kriminell aufgefallen, „die Gefahr besteht allerdings, daß diese Banden frustrierte, gelangweilte Jugendliche in Flüchtlingsheimen rekrutieren“.
Die Flüchtlingsbeauftragte von Düsseldorf, Miriam Koch, sieht die Gefahr bei genügend Engagement als gering an. „Dafür sorgen die städtischen und die Mitarbeiter der Wohlfahrtsverbände ebenso wie die ehrenamtlichen Helfer, die in den Einrichtungen arbeiten“, zeigte sie sich in der Rheinischen Post zuversichtlich. „Wir müssen die besseren Angebote machen, den Menschen die Möglichkeit geben, sich zu integrieren, zu bilden und sich wohlzufühlen – dann haben Kriminelle keine Chance.“ (FA)