KIEL. Die CDU in Schleswig-Holstein hat sich dafür ausgesprochen, daß in den Kantinen des Landes auch künftig Schweinefleisch serviert wird. „Die Landesregierung wird aufgefordert, sich dafür einzusetzen, daß insbesondere Schweinefleisch auch weiterhin im Nahrungsmittelangebot sowohl öffentlicher Kantinen als auch in Kitas und Schulen erhalten bleibt“, fordert die CDU-Fraktion im Kieler Landtag in einem Antrag.
Minderheiten wie Veganer, Vegetarier und Moslems dürften nicht die Mehrheit dominieren. „Toleranz bedeutet in einer pluralistischen Gesellschaft auch die Anerkennung und Duldung anderer Eßkulturen und Lebensweisen“, begründet die Fraktion den Antrag.
Es gebe mittlerweile in jedem Wahlkreis mindestens eine Kita, die aus Rücksicht auf islamische Kinder auf Schweinefleisch verzichte, berichtete CDU-Fraktionschef Daniel Günther den Lübecker Nachrichten. Ein Berufsschulzentrum in Itzehoe habe sogar zum Ärger vieler Schüler Mettwurst-Brötchen aus dem Angebot genommen.
„Kein Moslem soll gezwungen werden, Schwein zu essen“
Günther betonte, es gehe keinesfalls um eine Schweinefleisch-Pflicht. „Kein Moslem soll gezwungen werden, Schwein zu essen“. Vielmehr solle nur dafür gesorgt werden, daß Schweinefleisch nicht vom Speiseplan gestrichen werde.
Genau das aber tun immer mehr Kitas in Schleswig-Holstein. So seien laut einem Sprecher der Stadt Kiel beispielsweise bei den Essensausschreibungen für Schulen mit Einwandererkindern die Anbieter ausdrücklich angewiesen worden, multikulturelle Bedürfnisse zu beachten und auf Schweinefleisch zu verzichten, berichtete das Flensburger Tageblatt.
Eine Sprecherin der Stadt Flensburg sagte der Zeitung: „In Flensburgs Kitas und Grundschulen gilt ein Schweinefleischverbot.“ Damit wolle man Konflikte mit moslemischen Eltern vermeiden, die Schweinefleisch aus religiösen Gründen ablehnten. Auch folge man so den Ratschlägen von Ernährungsexperten (krk)