BREMEN. Der Auftritt des Bremer Bürgeschaftspräsidenten Christian Weber (SPD) auf einer von der islamistischen Bewegung Millî Görüş mitorganisierten Veranstaltung am Ostersonntag ist auf Kritik gestoßen. „An einem Tag, an dem in Pakistan 60 christliche Kinder durch Islamisten beim Feiern des Osterfestes getötet wurden und nur wenige Tage nach den islamistischen Anschlägen in Brüssel ist dieser Auftritt eine unerträgliche Geschmacklosigkeit“, sagte der Bürgerschaftsabgeordnete Christian Schäfer (Alfa).
Der Parlamentarier forderte Weber deswegen zum Rücktritt auf. Die Millî-Görüş-Bewegung und die Islamische Föderation Bremen hatten am Ostersonntag eine Veranstaltung zum Gedenken der Geburt Mohammeds in der ÖVB-Arena in Bremen veranstaltet. „Da der Geburtstag des Propheten erst im Dezember ist, kann die Terminierung auf den Ostersonntag nur als gezielte Konkurrenz und als Veranstaltung gegen das christliche Osterfest gewertet werden“, teilte die Alfa-Gruppe Bremen mit.
Auftritt „nicht entschuldbar“
Zudem kündigte Schäfer an, eine aktuelle Stunde zu dem Vorfall in der Bürgerschaft zu beantragen. „Angesichts der Zentrifugalkäfte, die unsere Gesellschaft derzeit belasten, ist die Unterstützung einer vom Verfassungsschutz als extremistisch eingestuften Organisation bei einer Gegenveranstaltung zum Osterfest nicht entschuldbar.“
Der Vorgang zeige die „problematischen Auswirkungen“ des Bremer Staatsvertrages auf. Der 2014 mit muslimischen Verbänden in Bremen unterzeichnete Staatsvertrag regelt unter anderem das Recht auf islamische Feiertage, den Bau von Moscheen und den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen. (ls)