DRESDEN. Pegida hat sich offensichtlich in zwei verschiedene Bewegungen aufgespalten. Nachdem gestern fünf Mitglieder aus dem ursprünglich zwölf Mitglieder umfassenden Verein ausgetreten waren, darunter Kathrin Oertel, wollen diese nach Informationen der Sächsischen Zeitung als selbständige Bewegung eigene Demonstrationen organisieren. Die deutsche Asylpolitik solle dabei nicht länger die zentrale Rolle spielen.
„Unsere Ziele, wie die Durchsetzung der direkten Demokratie auf Bundesebene, werden wir weiterhin zielstrebig verfolgen“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. Neben Oertel hatten sich noch Achim Exner, Bernd Lincke, Rene Jahn und Thomas Tallacker von Pegida getrennt. Als Grund für ihren Austritt gaben sie den Verbleib des zurückgetretenen Pegida-Frontmanns Lutz Bachmanns im Verein sowie den „Schulterschluß“ mit der Legida-Bewegung in Leipzig an.
Konkurrierende Demos am Montag
Die Darstellung auf der Facebook-Seite von Pegida, Vorstandsmitglieder hätten sich vor allem wegen persönlichen und beruflichen Nachteilen aufgrund ihres Engagements zurückgezogen, wies Oertel ausdrücklich zurück. Anlaß für den Austritt seien maßgeblich inhaltliche Differenzen gewesen. „Wir grenzen uns klar von rechtsextremen Tendenzen ab“, heißt es in der Mitteilung. Bereits am Montag, den 9. Februar, will die neue Bewegung auf die Straße gehen.
Auch die ursprüngliche Pegida-Bewegung, die für diesen Montag ihre Demonstration abgesagt hatte, hat für den Abend des 9. Februars eine neue Kundgebung angekündigt. „Bis dahin ist ein neuer Vorstand gewählt und wir sind sicher, daß der neue Vorstand Pegida auf Kurs hält“, heißt es auf Facebook. Wer Pegida künftig leiten wird, ist derzeit noch völlig unklar. Bachmann hatte bereits angekündigt, dem Vorstand nicht zur Verfügung zu stehen. (FA)