DRESDEN. Der sächsische Grünen-Politiker Johannes Lichdi hat empört auf das Ergebnis der Dresdner Oberbürgermeisterwahl reagiert. Dresden sei die „Heimstatt eines stabilen rassistischen und homophoben Mileus“, schrieb Lichdi in einem Beitrag für den Tagesspiegel.
Grund ist das überraschend starke Abschneiden der Pegida-Kandidatin Tatjana Festerling mit 9,6 Prozent. Damit hätten 21.306 Menschen eine „ortsfremde Hetzerin“ gewählt, kritisierte der aus Baden-Württemberg stammende Grünen-Politiker.
„Kampf um zivilisatorische Grundstandards“
Hinzu kämen 10.000 Stimmen für den AfD-Kandidaten Stefan Vogel, der dem gleichen Milieu wie Festerling zuzurechnen sei. Vogel hatte 4,8 Prozent der Stimmen erhalten. „Leider ist der Kampf um die Einhaltung der notwendigen zivilisatorischen Grundstandards der Gesellschaft in Dresden am Sonntag keinen Schritt voran gekommen“, beklagte der frühere sächsische Landtagsabgeordnete und heutige Dresdner Stadtrat.
Enttäuscht zeigte sich Lichdi darüber, daß die gemeinsame Kandidatin von SPD, Linkspartei, Grünen und Piratenpartei, Eva-Maria Stange (SPD) weniger Stimmen bekommen hatte, als diese Parteien zusammen bei der Stadtratswahl 2014. Offenbar sei die Mehrheit der Dresdner noch nicht von der „Lösungskompetenz“ des rot-grün-rot-orangene Regierungsbündnisses überzeugt. (krk)