BERLIN. Die Bundesregierung will die Zahl der in Afghanistan stationierten Bundeswehrsoldaten wieder erhöhen. Grund dafür ist die anhaltend schlechte Sicherheitslage in dem Land. Im neuen Bundestagsmandat werde die Obergrenze von 850 auf 980 Soldaten aufgestockt, kündigte der SPD-Verteidigungspolitiker Rainer Arnold in der Berliner Zeitung an. Damit bestätigte er einen Bericht des sicherheitspolitischen Blogs „Augen Geradeaus“.
Die Mission „Resolute Support“ soll jedoch weiterhin ausschließlich der Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte dienen. Zuvor hatten Abgeordnete der Unionsfraktion im Bundestag gefordert, das Bundeswehrmandat mit einem Kampfauftrag zu versehen.
Auftrag bleibt unverändert
Afghanische Asylbewerber, die aus Deutschland abgeschoben wurden, sollten demnach in speziellen Schutzzonen untergebracht und von deutschen Streitkräften beschützt werden. Dieser Vorschlag ist nach Widerspruch aus der SPD jedoch vom Tisch. „Der Auftrag wird nicht verändert. Aber die Bundeswehr soll auch in die Lage versetzt werden, ihn zu erfüllen“, sagte Arnold.
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen Ende 2014 massiv verschlechtert. Im September hatten die Taliban zwischenzeitlich die nordafghanische Stadt Kundus erobert, in der die Bundeswehr jahrelang ein Feldlager unterhalten hatte. Derzeit befindet sich die Stadt wieder unter Kontrolle der afghanischen Regierung. (fl)