ISTANBUL. Der Berliner SPD-Fraktionschef Raed Saleh hat sich optimistisch gezeigt, daß die Hunderttausenden von Asylsuchenden, die derzeit nach Deutschland kommen, integriert werden können. Zwar stünde die größte Herausforderung noch bevor, wenn Tausende Neubürger aus Arabien mit Wohnraum, Schul- und Arbeitsplätzen versorgt werden müßten.
Dennoch sei er sicher: „Deutschland wird durch diese Zuwanderung in 15 Jahren ein stärkeres Land sein als heute“, sagte Saleh laut einem Bericht der Berliner Morgenpost in einer Rede vor Studenten in Istanbul.
Auch die türkischen Einwanderer hätten sich laut dem SPD-Politiker in Deutschland gut integriert, gerade in Berlin. Sie seien heute Fußball-Weltmeister wie Mesut Özil oder Parteichefs wie Cem Özdemir. Saleh appellierte deswegen auch an die türkische Regierung, die Integration von Türken in Deutschland nicht zu behindern.
„Stolze Deutsche mit türkischen Wurzeln“
„Bitte helfen Sie mit, daß Migranten nicht mental in der alten Heimat bleiben, sondern Teil der neuen Heimat werden“, zitierte der Tagesspiegel Saleh: als „stolze und gleichberechtigte Deutsche mit türkischen Wurzeln“.
An die Studenten gerichtet, fragte der SPD-Politiker, ob es in 15 Jahren möglich sein könnte, „daß eine muslimische deutsche Kanzlerin mit einem aus Syrien stammenden Christen als Präsidenten der Türkei über Hilfen für Syrien spricht“. Für Deutschland gab Saleh dann die Antwort: „Ja.“ (krk)