HAMBURG. In zwei Hamburger Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylbewerber ist es am Mittwoch abend und in der Nacht zum Donnerstag zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei mußte mehrfach mit Großaufgeboten anrücken, um die aggressiven Asylbewerbergruppen zu trennen.
In Hamburg-Bergedorf bewaffneten sich mehrere Bewohner mit Schlagwerkzeugen und Holzlatten, nachdem ein Streit um ein angeblich geklautes Handy eskaliert war. „15 Funkstreifenwagenbesatzungen wurden eingesetzt und beruhigten die Situation“, teilte die Hamburger Polizei mit. Der mutmaßliche Dieb, ein 23jähriger Iraker, und vier weitere Beteiligte wurden vorläufig festgenommen.
Angriffe auf Polizisten
Bereits wenige Stunden später kam es in dem Asylheim wieder zu Unruhen. „Die Beamten waren durch den Sicherheitsdienst alarmiert worden, nachdem sich zwei Gruppen von je 50 Bewohnern erneut zum Teil mit Schlagwerkzeugen bewaffnet hatten.“ Nach dem Eintreffen der Sicherheitskräfte zogen sich die Bewohner in das Gebäude zurück. Acht weitere Asylsuchende wurden vorläufig festgenommen. Die Polizei benötigte dabei auch die Unterstützung eines Zuges der Bereitschaftspolizei.
Bereits zuvor war es in einem Heim für unbegleitete minderjährige Asylbewerber zu Gewalt gekommen. „Nach bisherigen Erkenntnissen waren die drei Bewohner in einen tätlichen Streit geraten. Zahlreiche andere Flüchtlinge der Unterkunft hatten sich dann mit den Streitenden solidarisiert und dafür zum Teil mit Holzteilen oder anderem Mobiliar bewaffnet,“ berichtete die Polizei.
Braunschweiger Polizei setzt Reiterstaffel ein
Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes, zwei Syrer und ein Afghane wurden verletzt. Eine brennende Mülltonne konnte nach Behördenangaben schnell gelöscht werden. Zwei Heimbewohner wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Insgesamt waren 16 Funkstreifenwagenbesatzungen im Einsatz.
Auch in Braunschweig mußten die Sicherheitskräfte Ausschreitungen auf dem Gelände der örtlichen Landesaufnahmestelle beenden. Auslöser seien „Mißverständnisse“ beim einsteigen in Busse gewesen, die „die Bewohner in andere Liegenschaften bringen sollten“. Dabei wurde ein Wachmann angegriffen und verletzt, teilte die Polizei mit. Daraufhin drohte die Situation zu eskalieren nachdem sich sich „verschiedene ethnische Gruppen“ solidarisiert hätten. Durch das schnelle Eingreifen von bis zu 40 Beamten konnte die Lage unter Kontrolle gebracht werden. Unterstützt wurde die Polizei auch von einer Reiter- und Hundestaffel. In der Stadt wurde bereits im August eine Sonderkommission gegen kriminelle Asylbewerber gegründet. (ho)