DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat vor einem Erstarken des Salafismus im bevölkerungsreichsten Bundesland gewarnt. Die Zahl der Salafisten sei in NRW auf 1.800 gestiegen, sagte Jäger am Montag bei der Vorstellung des Landesverfassungsschutzberichts. Dies wären 300 mehr als im Jahr zuvor. 2012 hatten die Sicherheitsbehörden etwa 1.000 gewaltbereite Salafisten in NRW gezählt.
„Der Salafismus ist bundesweit die am schnellsten wachsende extremistische Bestrebung“, warnte Jäger nach einem Bericht der Rheinischen Post. Die Salafisten-Szene mißbrauche zudem den Bürgerkrieg in Syrien, um junge Menschen zu radikalisieren und dazu zu bewegen, sich an den dortigen Kämpfen zu beteiligen. Dies bereite ihm große Sorge. Allein aus NRW seien bereits 120 Islamisten nach Syrien in den Krieg gezogen. Deutschlandweit liege die Zahl bei 320.
Vor allem die mögliche Rückkehr solcher Syrienkämpfer nach Deutschland birgt laut Sicherheitsbehörden eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit in der Bundesrepublik, da die radikalisierten Moslems dann über Erfahrungen mit Waffen und Sprengstoff verfügen. (krk)