FRANKFURT/MAIN. Ein Frankfurter Institut, das Imame für Moschee-Vereine ausbildet, soll der Moslembruderschaft nahestehen. Das hat das Online-Portal des Hessischen Rundfunks unter Berufung auf den hessischen Verfassungsschutz berichtet. Demnach befürworte das vor wenigen Monaten gegründete „Europäische Institut für Humanwissenschaften“ die islamischen Strafgesetze, einschließlich der Todesstrafe beim Glaubensabfall oder dem Schlagen von Frauen bei Ungehorsam.
Gegenüber dem HR bestritt Institutsleiter Abdullatif Hussein die Vorwürfe. Man respektiere das Grundgesetz. „In Deutschland sind Muslime in der Minderheit. Die Einführung der Scharia steht deshalb nicht zur Debatte“, sagte er. Auch sieht er deren drakonische Strafen nur als eine vorübergehende Erscheinung. Würde die gesamte Welt gemäß den islamischen Gesetzen leben, wären die angedrohten Strafen nicht länger notwendig. Nach eigenen Angaben unterrichtet das Institut derzeit 85 Studenten. Akademische Abschlüsse darf es nicht anbieten.
Frankfurt gilt neben Bonn als ein wichtiges Zentrum des Salafismus in Deutschland. Erst Anfang des Jahres verbot das Innenministerium den Verein Dawa Ffm im Stadtteil Ginnheim. Der Verein Al Ihsan, der den Bau einer Moschee in Ginnheim plant, soll nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ebenfalls Kontakte zu radikalen Moslems besitzen. Die Zeitung berichtet zudem über mutmaßliche Rekrutierungstreffen für den syrischen Bürgerkrieg. (FA)