DÜSSELDORF. Die stellvertretende CDU-Parteichefin Julia Klöckner hat ein Burka-Verbot gefordert. „Ich bin dafür, daß Vollverschleierung verboten wird“, sagte Klöckner der Rheinischen Post. „Die Burka-Vollverschleierung steht für mich nicht für religiöse Vielfalt, sondern für ein abwertendes Frauenbild.“ Frauen müßten verhüllt werden, weil ihr Anblick angeblich anstößig sei. „Aber nicht die Frau, sondern der männliche Betrachter, den dem Anblick nicht standhält, ist dabei doch das Problem.“
Auch in anderen Lebensbereichen beklagte Klöckner eine Islamisierung. „Wenn beispielsweise Schwimmbäder tageweise geschlossen und die Fenster mit Tüchern verhängt werden, weil dort muslimische Frauen oder Männer baden, hat das für mich nichts mit Integration und bereichernder Vielfalt zu tun.“ Bei Frauenrechten gelte ein zweifaches Maß: „Für die Frauenquote kämpfen, aber Burka tragen gut finden – das passt doch nicht zusammen.“
Islamverbände gegen Kopftuchverbot
Islamverbände fordern dagegen die Aufhebung des Kopftuchverbotes „Wer Benachteiligungen von Migrantinnen auf dem Ausbildungsmarkt abbauen möchte, muß als gutes Beispiel vorangehen und die gesetzliche Kopftuchverbote abschaffen“, empörte sich der Generalsekretär der strengislamischen Gemeinschaft Milli Görüs, Musafa Yeneroglu. Er wisse nur zu gut „wie schwer es vor allem junge Muslima haben, einen Ausbildungsplatz zu finden“.
Viele Ausbilder würden sich am Gesetzgeber orientieren, beklagt Yeneroglu. „So werden viele Muslima ins Abseits gedrängt und Potentiale verschwendet, die wir dringend benötigen.“ In vielen Bundesländern ist das Tragen eines Kopftuches im Öffentlichen Dienst verboten. Begründet wird das Verbot mit dem staatlichen Neutralitätsgebot. Auch Kirchen dürfen ihren Mitarbeitern eine islamische Verschleierung untersagen. (FA)