BERLIN. Der ehemalige Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Olaf Henkel ist der Alternative für Deutschland (AfD) beigetreten. Damit sei nun klar, daß Henkel für die Partei bei der Europawahl antreten wolle, berichtet der Focus. Die AfD will am 25. Januar in Aschaffenburg ihre Kandidaten für das Europaparlament wählen.
Henkel hatte die Euro-Kritiker bereits seit längerem unterstützt und war auch als Gast auf dem Gründungsparteitag im vergangenen Jahr in Berlin. Die AfD hatte er dabei stets gegen Vorwurf des Rechtspopulismus verteidigt. „Es gibt dafür keinen Beweis“, sagte Henkel im vergangenen September. Dies sei der für Deutschland typische Versuch, einen politischen Konkurrenten mundtot zu machen.
Scharfer Kritiker der Euro-Politik
Medien spekulierten bereits seit Gründung der AfD über einen Beitritt des Wirtschaftsexperten. „Wenn ich für die AfD antrete, dann, um Europa vor dem Euro zu retten, politisch wie ökonomisch“, sagte Henkel im Dezember. Die Partei sei die einzige, die in Europa für Wettbewerb und Eigenverantwortung eintrete.
Im Vorfeld hatte der Berliner Landesverband der AfD angekündigt, Henkel als Spitzenkandidat für die Europawahl gewinnen zu wollen. Laut dem Chef des Landesverbands, Günter Brinker, sei Henkel „das ideale Aushängeschild für uns, kompetent und prominent“.
Henkel war zwischen 1995 bis 2000 BDI-Präsident. In dieser Zeit hatte er sich noch für den Euro stark gemacht. In den vergangenen Jahren hatte er seine Meinung dazu jedoch grundlegend geändert. Zuletzt stellte er im Juli 2013 sein Buch, „Die Euro-Lügner“ vor. Bereits 2010 hatte Henkel unter dem Titel „Rettet unser Geld: Deutschland wird ausverkauft – Wie der Euro-Betrug unseren Wohlstand gefährdet“ die Euro-Rettung kritisiert. (ho)