DRESDEN. FDP und Alternative für Deutschland (AfD) haben sich in Sachsen einen Schlagabtausch über die Positionierung der AfD zur Linkspartei geliefert. FDP-Generalsekretärin Nicola Beer warf der AfD vor, sich zum Steigbügelhalter der Linkspartei zu machen. Hintergrund war ein Interview der sächsischen AfD-Vorsitzenden, Frauke Petry, in dem sie sagte: „Wenn Rot-Rot oder Rot-Rot-Grün stark genug werden, dann kann es auch da eine Tolerierung geben.“
Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT betonte Petry nun, es gäbe zwar einige Überschneidungen mit Linkspartei und SPD, etwa in der Frage nach mehr Bürgerbeteiligung. Dem Spitzenkandidaten der Linken, Rico Gebhardt, sprach sie allerdings die Fähigkeit ab, ein Bundesland zu führen. „Aber in Sachfragen muß natürlich miteinander geredet werden“, betonte Petry. „Ansonsten wäre die AfD ja nicht besser als die anderen Parteien.“
„Brauchen keine Nachhilfe von der FDP“
Der sächsische FDP-Generalsekretär Torsten Herbst hatte sich zuvor empört über die Äußerungen gezeigt. Wenn Petry eine Regierung unter einem Ministerpräsidenten der Linkspartei für „frische Luft“ halte, „dann kann sie gern ein paar Geschichtsbücher oder Broschüren der Bundes- und Landeszentralen für politische Bildung über die DDR-Zeit lesen“, betonte Herbst.
Petry nahm die Kritik der FDP gelassen hin. „Offenbar hat die FDP keine eigenen Themen mehr, mit denen sie Wahlkampf machen kann.“ Sie wolle damit vom Wechsel ihres ehemaligen Bundesentwicklungshilfeministers Dirk Niebel in die Rüstungsindustrie ablenken. „In Sachen Bürgerlichkeit und Rechtsstaatlichkeit brauchen wir keine Nachhilfe“, sagte Petry. (ho)