BERLIN. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat mit Äußerungen zum getrennten Sportunterricht für Irritation gesorgt. Der SPD-Politiker hatte am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Berlin gesagt: „Wenn die Schulen es einrichten können, dann sollten sie da Rücksicht auf die religiösen Gefühle nehmen und getrennten Sportunterricht anbieten.“
Die ehemalige Ausländerbeauftragte Berlins, Barbara John (CDU), bezeichnete die Äußerungen als rückwärtsgewandt. „Die Diskussion über eine Trennung ist von gestern“, sagte sie der Bild-Zeitung. Eltern und Kinder müßten sich daran gewöhnen, daß die Geschlechter in Deutschland gemeinsam und gleichberechtigt aufwüchsen.
Der integrationspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Serkan Tören, sprach von einem ganz falschen „Signal für die Integration von Muslimen in Deutschland“. Probleme bereiten Steinbrück auch jüngste Umfragen zu seiner Popularität. Laut dem ARD-Deutschlandtrend sprechen sich derzeit nur 25 Prozent für den SPD-Politiker als Bundeskanzler aus. Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) kommt auf 60 Prozent. (ho)