PARIS. Der französische EZB-Direktor Benoît Cœuré hat sich für die Einführung von Euro-Bonds ausgesprochen. „Gemeinsame Schulden sind ein gutes Ziel. Die Eurozone würde damit besser arbeiten“, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur dapd. Gemeinsame Staatsanleihen der Euro-Länder seien deswegen ein erstrebenswertes Ziel.
Voraussetzung sei jedoch eine stärkere Kontrolle der Staatshaushalte der Euro-Mitgliedsstaaten. Derzeit hat der Rat der Europäischen Zentralbank sechs Mitglieder, darunter auch der deutsche Vertreter bei der EZB, Jörg Asmussen (SPD). Während die Bundesregierung gemeinsame Staatsanleihen ablehnt, will Asmussen diese nicht ausschließen.
Eine gemeinsame Haftung für Schulden könne es jedoch erst geben, wenn eine Fiskalunion mit demokratischer Kontrolle geschaffen worden sei, sagte Asmussen im vergangenen Jahr. „Daher sind Euro-Bonds nur in einer vollständigen Fiskalunion ein logisches Element.“ Niemand gebe seine Kreditkarte in fremde Hände, ohne dessen Ausgaben zu kontrollieren, betonte der Sozialdemokrat. (ho)