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Justiz: Prozeß gegen mutmaßliche Alexanderplatz-Mörder geplatzt

Justiz: Prozeß gegen mutmaßliche Alexanderplatz-Mörder geplatzt

Justiz: Prozeß gegen mutmaßliche Alexanderplatz-Mörder geplatzt

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Justiz
 

Prozeß gegen mutmaßliche Alexanderplatz-Mörder geplatzt

Der Prozeß gegen die mutmaßlichen Mörder von Jonny K. wird platzen. Das kündigte der Vorsitzende Richter am Montag an. Grund ist die Befangenheit eines Schöffen, der sich über Erinnerungslücken mehrere Zeugen geärgert hatte und darüber mit einer Zeitung gesprochen hatte.
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Die mutmaßlichen Täter verstecken ihre Gesichter: Prozeß geplatzt Foto: Imago

BERLIN. Der Prozeß gegen die mutmaßlichen Mörder von Jonny K. wird platzen. Das kündigte der Vorsitzende Richter am Berliner Landgericht am Montag an. Grund ist die Befangenheit eines Schöffen, der sich über Erinnerungslücken mehrere Zeugen geärgert hatte und darüber mit einer Zeitung gesprochen hatte.

Der 58 Jahre alte Laienrichter hatte in der vergangenen Woche den Zeugen Ali Y., der sich nach eigenen Angaben nicht mehr an die Tat auf dem Berliner Alexanderplatz erinnern konnte, gefragt, ob er das Gericht „verarschen“ wolle. Gegenüber der Polizei hatte Y. kurz nach der Tat noch eine umfangreiche Aussage gemacht.

Mutmaßlicher Täter war in die Türkei geflohen

Zudem warfen die Anwälte der sechs Angeklagten dem Schöffen vor, mit der Berliner Boulevardzeitung BZ gesprochen zu haben. Dem Gericht gehören drei hauptamtliche und zwei Laienrichter an. Fällt einer der Richter aus, muß der Prozeß neu gestartet werden.

Die Ermordung von Jonny K. hatte deutschlandweit für Entsetzen gesorgt. Das 20 Jahre alte Opfer war im vergangenen Oktober von den sechs türkischen mutmaßlichen Tätern auf dem Berliner Alexanderplatz verprügelt worden und erlag nach mehreren Tritten gegen den Kopf seinen schweren Verletzungen. Der Mitangeklagte Onur U. hatte sich mehrere Monate in die Türkei abgesetzt und hatte dort auch seinen deutschen Paß weggeworfen.

Türken bedrängen Prozeßbeobachter

Während des Prozesses gaben die mutmaßlichen Schläger jeweils einem anderen Angeklagten die Schuld. Unterstützer der sechs Türken hatten vor und während der Verhandlung Angehörige und Prozeßbeobachter eingeschüchtert. So berichtete etwa die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld, Freunde und Angehörige von Jonny K. seien immer wieder angerempelt worden.

„Als ich das Gerichtsgebäude wieder betreten wollte, wurde ich an der Tür von zwei Jungtürken rigide beiseite geschoben, zwei weitere zwängten sich an mir vorbei“, schrieb Lengsfeld auf dem Internetblog „Achse des Guten“. Als sie sich darüber bei der Einlaßkontrolle beschwert habe, sei ihr gesagt worden, sie „wüßte doch, wie das sei“.

Der Prozeß soll schon am Donnerstag wieder aufgerollt werden. (ho)

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