WETZLAR. Der CSU Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) widersprochen, wonach die Zukunft Europas vom Euro abhänge. Nicht der Euro, sondern das Kreuz sei das einigende Zeichen Europas, sagte Gauweiler der christlichen Nachrichtenagentur idea.
„Europa wird es auch dann noch geben, wenn es den Euro nicht mehr gibt.“ Der Euro sei wie eine falsch geknüpfte Jacke. Seine Einführung sei mit Fehlern und Irrtümern einhergegangen. Als Beispiel nannte er die nicht eingehaltenen Stabilitätskriterien des Maastricht-Vertrags.
Gleichzeitig warnte der Euro-Kritiker vor einer Verschmelzung der Nationalstaaten zu einem europäischen Bundesstaat, den „Vereinigten Staaten von Europa“. Dies könne zu einer „Verameisung des Einzelnen“ führen. Eine solche „Mammut-Organisation“ stehe erneut in der Gefahr, die Bürger von ihren Grundrechten abzuschneiden, warnte Gauweiler. Schon jetzt sei die EU nicht ausreichend demokratisch legitimiert.
Griechen sollen Euro verlassen
Die Griechenland-Hilfen nannte er dabei „Schokolade für Zuckerkranke“. „Der Euro war als Wohltat gemeint. Er ist aber für die Griechen zur Plage geworden.“ Gauweiler empfahl den Griechen die Rückkehr zur Drachme. Gefolgt von einer radikalen Abwertung werde das Land so wieder wettbewerbsfähig.
Die Rolle Deutschlands bei der Euro-Rettung verglich der CSU-Politiker mit der des Hans im Glück aus Grimms Märchen. „Unser fleißiges Land hat erst die harte D-Mark gegen eine weichere Währung eingetauscht, dann zugesehen, wie unsere Banken mit dem Geld so viele Anleihen von leider zahlungsunfähigen Staaten einkauften, bis sie schließlich immer gewaltigere Schirme zur Rettung der Banken, der bankrotten Nationen und ganz Europas finanzieren mußten. Deutschland hat seinen Goldklumpen gegen zwei Schleifsteine eingetauscht.“ (tb)