BERLIN. Die Linkspartei hat die Journalistin Beate Klarsfeld als Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten nominiert. Der Parteivorstand habe sich am Montag einstimmig auf die 73jährige geeinigt, hieß es Medienberichten zu folge.
Bekannt wurde Klarsfeld vor allem dadurch, daß sie 1968 öffentlich den damaligen Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) ohrfeigte und als „Nazi“ beschimpfte. Grund war dessen frühere Mitgliedschaft in der NSDAP.
Zusammen mit ihrem französischen Ehemann Serge Klarsfeld prangerte sie zudem immer wieder an, daß ehemalige Nationalsozialisten, die sich Verbrechen schuldig gemacht hatten, nach dem Krieg unbehelligt blieben. Dadurch erwarb sich die Journalistin den Ruf als „Nazi-Jägerin“.
Klarsfeld will kein „Anti-Gauck“ sein
Klarsfeld hatte bereits vor einigen Tagen gesagt, sie stehe für eine Kandidatur als Bundespräsident bereit. Allerdings wolle sie kein „Anti-Gauck“ sein. Diesen erachte sie als „sehr moralischen Kandidaten“. Auch vertrete sie nicht die Politik der Linkspartei. Ihre Solidarität mit Israel stoße dort nicht überall auf Gegenliebe.
Als weitere mögliche Kandidaten der Linkspartei waren zuvor noch die Linken-Bundestagsabgeordnete Luc Jochimsen und der marxistische Kölner Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge genannt worden. Beide hatten allerdings ihren Verzicht erklärt. (krk)