HAMBURG. Die Hamburger Schulbehörde hat die Lehrer in der Hansestadt aufgefordert, mehr Rücksicht auf muslimische Schüler während des Ramadans zu nehmen. Diese sollten bis zum Ende des islamischen Fastenmonats am 19. August nicht zu sehr gefordert werden, schreibt die Behörde nach einem Bericht der Hamburger Abendblatts. Auch auf Klassenreisen solle in dieser Zeit verzichtet werden.
Derartige Aktivitäten könnten für die zahlreichen muslimischen Jugendlichen in der Elbmetropole eine zu große Belastung sein, befürchtet der SPD-regierte Senat. Erst wenn sich der Zustand der Schüler aufgrund unzureichender Ernährung zu sehr verschlechtere, solle das Gespräch mit den Eltern gesucht werden. Zudem haben muslimische Eltern künftig das Recht, ihre Kinder anläßlich des Fastenmonats für einen Tag von der Schule zu befreien.
Während des Ramadans ist Muslimen ab der Pubertät tagsüber der Verzehr von Speisen und Getränken verboten. Das Fastenbrechen findet unmittelbar nach Sonnenuntergang statt und wird traditionell mit einem opulenten Mahl gefeiert. Nach Angaben der Stadtverwaltung lebten 2006 mindestens 130.000 Moslems in Hamburg. (ho)