HAMBURG. Die Europäische Kommission hat den Haushalt der Europäischen Union um fast sieben Prozent auf 138 Milliarden Euro erhöht. Grund sind nach einem Bericht von Spiegel Online nicht zuletzt die gestiegenen Kosten des EU-Verwaltungsapparates mit seinen insgesamt 45.000 Beamten.
Alleine die Verwaltungskosten für die EU-Kommission betragen nach offiziellen Angaben 3,3 Milliarden Euro. Tatsächlich dürfte der Betrag durch in Sonderleistungen versteckten Nebenkosten noch um einiges höher liegen. Das britische Netzwerk Open Europe kommt so bei seinen Schätzungen auf Ausgaben von fast sechs Milliarden Euro.
Mühlstein Pensionsleistungen
Insbesondere die großzügig bemessene Altersversorgung der EU-Beamten kommt den Steuerzahler teuer zu stehen. Nach Angaben der Bundesregierung werden jährlich 1,2 Milliarden Euro an Pensionsleistungen fällig, die sich in dreißig Jahren verdoppeln sollen. Als Gegenmaßnahme hatte die EU-Kommission angekündigt, das Pensionsalter seiner Beamten schrittweise bis zum Jahr 2036 von derzeit 63 auf 65 Jahre anzuheben.
Von Verschwendung will die EU-Kommission jedoch nichts wissen. „Natürlich leben wir in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und reagieren darauf“, verteidigte EU-Kommissionssprecher Carsten Lietz die Zahlen. „Zugleich müssen wir auch dafür sorgen, daß die EU-Institutionen als Arbeitgeber interessant bleiben.“ In den nächsten acht Jahren wolle man dennoch Kosten von 800 Millionen Euro einsparen. (FA)