BERLIN. Zwei Linksextremisten haben am Rande der Walpurgisnacht in Berlin eine schwangere Frau und ihren Mann angegriffen. Die beiden Täter traten der 21jährigen dabei mit Springerstiefeln in den Bauch, berichtet die B.Z. Zuvor hatte das Paar die als „Punker“ beschriebenen Personen aufgefordert, nicht in die Hauseinfahrt zu urinieren.
Ein Polizeisprecher bestätigte der JUNGEN FREIHEIT den Vorfall. Man habe die Personalien aller Beteiligten aufgenommen und eine Strafanzeige wegen „gefährlicher Körperverletzung“ aufgenommen.
Da aufgrund der Strafprozessordnung eine Inhaftierung der Linksextremisten nicht möglich gewesen sei, ließ die Polizei die beiden Angreifer wieder laufen.
100 verletzte Polizisten
Unterdessen gab die Berliner Polizei bekannt, daß während der Walpurgisnacht und den Ausschreitungen am ersten Mai einhundert Polizisten verletzt wurden, zwei mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt waren 7.000 Beamte im Einsatz.
Die Polizei nahm über 160 Randalierer fest. Gegen 15 von ihnen wurde Haftbefehl erlassen. Zudem seien 180 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet worden.
Innensenator Ehrhart Körting (SPD) zog eine positive Bilanz des Polizeieinsatzes. Es habe „keine großflächige Auseinandersetzung“ gegeben. Er sei mit dem Verlauf von Walpurgisnacht und dem Maifeiertag insgesamt „hoch zufrieden“.
Ströble distanziert sich
Der Grünen-Politiker Christian Ströbele, der die Angriffe von Linksextremisten auf eine Volksbank als „Schönheitsfehler“ bezeichnet hatte, distanzierte sich inzwischen von den gewalttätigen Ausschreitungen. Man habe ihn dazu nur verkürzt zitiert, sagte Ströbele. (ho)