BERLIN. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat Schulen und Vereine aufgefordert, künftig mehr Mädchen aus Einwandererfamilien für den Sport zu gewinnen. „Für den Zusammenhalt unseres Landes ist es wichtig, daß sich junge Migrantinnen in der Gesellschaft einbringen.“
Die CDU-Politikerin verwies dabei auf die beiden Fußballerinnen Celia Okoyino da Mbabi und Fatmire Bajramaj, die bei der Fußball-WM der Frauen gezeigt hätten, daß nicht die Herkunft, sondern das Können zähle. Damit seien diese wichtige Vorbilder für andere Ausländer, betonte Böhmer.
Derzeit ist nur etwa jedes siebte Mädchen aus Zuwandererfamilien Mitglied eines Sportvereins. Bei gleichaltrigen deutschen Mädchen seien es dagegen mehr als 58 Prozent. Die aktive Teilnahme von Ausländern am Sport sei deswegen auch eine „Frage der Gleichberechtigung“, stellte die Integrationsbeauftragte klar. „Sport und insbesondere der Fußball sind der Integrationsmotor!“
Böhmer startet Integrationstour
Böhmer startete am Montag ihre diesjährige fünftägige Integrationstour durch Deutschland. Dabei wird die 61jährige mehrere Modellprojekte zur Integration besuchen. Um dabei mit so vielen Ausländern wie möglich ins Gespräch zu kommen, ist der Besuch in Schulen sowie einer Moschee geplant.
Angesichts der „wachsenden Vielfalt mit mehr als 16 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien“ sei Integration die zentrale Zukunftsaufgabe Deutschland, sagte Böhmer. Dazu habe die Bundesregierung allein in diesem Jahr zahlreiche Maßnahmen begonnen, die es Ausländern in Deutschland einfacher machen sollen. So seien ein „nationaler Integrationsplan“ erarbeitet und ein Bundesbeirat für Integration gegründet worden. (ho)