POTSDAM. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hat die Kritiker der Stasi-Vergangenheit von Abgeordneten der Linkspartei scharf zurechtgewiesen. „Wir haben eine Schar von Revolutionswächtern, die gehen mir auf den Keks“, zitieren ihn die Potsdamer Neuesten Nachrichten. Die Darstellung in der Öffentlichkeit sei völlig überzogen: „Es waren zwei Abgeordnete, gefühlt sind es zwanzig.“
„Vergangenheit ohne Skandalisierung“
Lediglich die beiden Abgeordneten Renate Adolph und Gerd-Rüdiger Hoffmann hätten über ihre DDR-Vergangenheit geschwiegen und dadurch die Wähler belogen, sagte Platzeck. Beide Fälle habe er zuvor nicht für möglich gehalten. Wer Aufarbeitung der SED-Dikatur wolle, müsse auch „ein Klima erzeugen, in dem die Täter den Mut finden, sich zu ihren Taten zu bekennen“.
Menschen verdienten „eine zweite Chance“, bekräftigte der SPD-Politiker. Man müsse „über die Vergangenheit offen, aber ohne Skandalisierung“ reden, sagte der Ministerpräsident abschließend in seiner Rede vor Vertretern der brandenburgischen Wirtschaft. Eine sozialistische „Revolution“ werde es nicht geben. (FA)