BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft zur vermehrten Einbürgerung von Ausländern aufgerufen. Die Bundesrepublik habe ein Interesse daran, daß sich möglichst viele Zuwanderer für die deutsche Staatsbürgerschaft entschlössen.
„Wir wissen seit Jahrzehnten, ja seit Jahrhunderten, daß die Zuwanderung immer eine Bereicherung für unser Land war“, sagte Merkel. Daher wünsche sich die Bundesregierung, daß noch mehr Menschen von der Möglichkeit der Einbürgerung Gebrauch machen würden.
„Chancen der Zuwanderung nutzen“
Einzige Voraussetzung hierfür sei die erfolgreiche Absolvierung des Einbürgerungstestes, den im übrigen, so die Kanzlerin, 99 von Hundert Antragstellern bestünden.
Gerade in der Zeit der Globalisierung seien vor allem die Gesellschaften am erfolgreichsten, die die Chancen der Zuwanderung auch für sich nutzten.
Hintergrund der Ansprache ist die für Dienstag geplante Einbürgerungsfeier im Kanzleramt. Bei dieser will Merkel 16 „Neubürgerinnen und Neubürgern“ ihre Einbürgerungsurkunde überreichen, um so den „Beitrag der Zugewanderten zum Aufbau und Erfolg unseres Landes“ zu würdigen, wie es auf der Internetseite der Integrationsbeauftragten Maria Böhmer heißt.
„Potentiale der Migranten sind oft ein verborgener Schatz“
Laut der CDU-Politikerin seien „die Potentiale der Migranten“ oft ein „verborgener Schatz“, den es zu heben gelte. Diese Einstellung sei in vielen Behörden jedoch noch nicht verinnerlicht worden. „Die Verwaltungen müssen die Vielfalt der Menschen in unserem Land verstärkt als Chance begreifen und auf die Anliegen der Zuwanderer besser eingehen“, forderte Böhmer.
Zudem gab die Integrationsministerin bekannt, daß in den vergangenen zwei Jahren mehr als eine halbe Million Menschen an den sogenannten Integrationskursen teilgenommen habe. Wegen des großen Erfolges habe die Bundesregierung daher beschlossen, die Mittel für die Kurse in diesem Jahr um 19 Millionen auf knapp 175 Millionen Euro zu erhöhen. (krk)