BERLIN. Rund 15 Angehörige des linksextremen Spektrums haben am Montag die Geschäftsstelle des Grünen-Kreisverbandes im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg besetzt. Sie protestierten damit gegen die Verhaftung einer mutmaßlichen Brandstifterin.
Dieser wird vorgeworfen, Mitte Mai einen Brandanschlag auf ein Fahrzeug verübt zu haben. Die Polizei konnte das Feuer jedoch rechtzeitig löschen. Die junge Frau sitzt seit dem 20. Mai in Untersuchungshaft.
Mit der Besetzung wolle die Gruppe ihren „Protest gegen die Festnahme und Inhaftierung unserer Freundin und Genossin“ zum Ausdruck bringen, hieß es in einer Stellungnahme. Die Schuld an der Inhaftierung ihrer Genossin geben die Linksextremisten dabei der Presse. Diese habe durch ihre „Hetze“ Druck auf die Politik ausgeübt. „Bullen, Politik, Justiz und Presse“ hätten in diesem Fall zusammengearbeitet.
Bundestagsabgeordneter Ströbele verhandelte mit Besetzern
Die Grünen reagierten gelassen auf die Besetzung ihres Büros. Man habe „die Leute erst einmal gewähren lassen“, sagte eine Angehörige des Kreuzberger Bezirksverbandes der Berliner Morgenpost. „Das ist ja nicht das erste Mal, wir haben schon Erfahrung mit solchen Aktionen“.
Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele, dessen Wahlkreisbüro sich im gleichen Gebäude befindet, gab an, er habe sich mit den Besetzern darauf geeinigt, die Polizei nicht zu verständigen, „wenn sich das Ganze kooperativ lösen läßt“. Ihm sei versichert worden, daß die Aktion nichts mit ihm zu tun gehabt habe. (krk)