BERLIN. Die Deutsche Post hat eine geplante Gedenkmünze zur Zwangsvereinigung von SPD und der KPD gestoppt, berichtet die Bild-Zeitung. In einer Edition „60 Deutsche Jahre“ sollten bedeutende Personen und Ereignisse der jüngeren deutschen Geschichte gewürdigt werden. Unter anderem auch die „Vereinigung zur SED“, wie es in einem Werbeschreiben der Post hieß.
Am 22. April 1946 wurde die Zusammenlegung der Sozialdemokratischen Partei mit den Kommunisten zur Sozialistischen Einheitspartei erzwungen. Es habe zwischen „Befürwortern und Gegnern der Fusion keine Chancengleichheit“ gegeben, heißt es in der Post-Broschüre.
Tatsächlich waren der Zwangsvereinigung stalinistische Säuberungswellen vorangegangen. „Neubeginn und Parteien-Einheit“ heißt es dazu auf der Medallie. Abgebildet sind zudem die damaligen Parteivorsitzenden Otto Grotewohl (SPD) und Wilhelm Pieck (KPD).
Alleinvertretungsanspruch für Deutschland
Auf der Rückseite wird unter der Schriftzug „Verfassung und Staatsgründung“ des 7. Oktober 1949 gedacht. An diesem Tag wurde in der Sowjetischen Besatzungszone mit Unterstützung Josef Stalins die „Deutsche Demokratische Republik“ proklamiert. Der sogenannte Zweite Deutsche Volksrat verabschiedete die Verfassung des „sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaates“ und erklärte sich zur provisorischen Volkskammer.
Auch die Losung des Volksrats „Für die Einheit Deutschlands und einen gerechten Frieden“, der den Alleinvertretungsanspruch für Deutschland untermauerte, findet sich auf der Münze. Die Post hatte 7.500 Münzen in der besten Qualitätsstufe „polierte Platte“ prägen lassen. Inzwischen wurden bereits rund tausend Exemplare verschickt. Die für 34.90 Euro ausgegebenen Münzen könnten jetzt begehrte Sammelobjekte werden.