BERLIN. Die Berliner Jusos wollen laut Tagesspiegel in der kommenden Woche gemeinsam mit Linksextremisten vor rund hundert Schulen eine Informationsbroschüre gegen die NPD verteilen. Mit der Verteilung der Broschüre Platzverweis reagieren die Initiatoren auf eine Aktion der NPD, die in den vergangenen Monaten ihrerseits ein Heft an Schüler in Berlin und Brandenburg verteilt hatte.
Nachdenklich stimmen die Herausgeber der linken Broschüre, deren Startauflage bei 40.000 Exemplaren liegen soll. Denn neben den Jusos und verschiedenen anderen linken Gruppen beteiligen sich auch die „Antifaschistische Linke Berlin“ (ALB) und die „Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend“ (SDAJ). Die ALB gilt als eine der umtriebigsten Gruppen der radikalen Linken in der Hauptstadt.
Und über die SDAJ heißt es im aktuellen Bundesverfassungsschutzbericht: „Die ‘Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend’ … ist nach wie vor eng mit der DKP verbunden. Ihre ideologische Kernforderung bleibt die Schaffung einer sozialistischen Gesellschaftsordnung in der Bundesrepublik Deutschland. … Zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele verbreitete die SDAJ beispielsweise Agitationsmaterial an Schulen.“
Für die Jusos scheint dies kein Problem darzustellen, denn es sei „erstmal jeder willkommen, der gegen Neonazis kämpft“, wie Jan Böning, Landessekretär der Jusos, gegenüber dem Tagesspiegel feststellte. Und auch der Sprecher der Berliner SPD, Hannes Hönemann, findet die Zusammenarbeit zwischen der Jugendorganisation seiner Partei und den Linksextremisten „bei diesem Projekt vertretbar“.