COLORADO/LONDON. El Shafee Elsheikh, bekannt als „Jihadi Ringo“ aus der berüchtigten IS-Bande „The Jihad-Beatles“, hat angekündigt, in seine frühere Heimat Großbritannien zurückzukehren zu wollen. Der 34jährige sitzt derzeit in einem US-Hochsicherheitsgefängnis, wo er 2022 zu achtmal lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Seine Terror-Zelle hatte mehrere westliche Geiseln, darunter den britischen Helfer David Haines und die US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff, grausam enthauptet und die Taten gefilmt. Elsheikh, der 2018 die britische Staatsbürgerschaft verlor, beantragte nun im Rahmen eines internationalen Abkommens seine Verlegung aus dem US-Gefängnis in Colorado nach Großbritannien.
Angehörige der Opfer wollen den IS-Terroristen nicht zurück
Er begründet dies mit dem Wunsch, „näher bei Familie und Freunden“ zu sein. Für die Angehörigen der Opfer ist dieser Antrag laut Berichten ein Schlag ins Gesicht. Bethany Haines, Tochter des ermordeten David Haines, sprach von einer „ungeheuren Beleidigung“. Sie fürchtet, Elsheikh könne in britischer Haft unter besseren Bedingungen leben und eines Tages sogar freikommen.
Die britische Regierung erklärte, man habe bislang keinen Antrag aus den USA erhalten. Man behalte sich jedoch das Recht vor, eine Überstellung abzulehnen. Opferangehörige haben 30 Tage Zeit, um beim US-Justizministerium Stellung zu beziehen. Elsheikh gilt als einer der brutalsten Terroristen britischer Herkunft. Die Opferfamilien sehen in seinem Vorstoß den Versuch, das System zu manipulieren und ihnen erneut Schmerz zuzufügen. (rr)